Vom Festhalten, Loslassen und neuen Techniken (oder auch: Ich hab mal wieder gezeichnet)

Lange her, dass ich… Ok, ich lass es :D
Ich hab mal wieder ein bisschen gezeichnet. Ein paar sind vielleicht schon bei Instagram drüber gestolpert. „Eine Art Schauspieler“, wie er sich in einem Interview selbst genannt hat. Es ist Christian Ulmen, der dran glauben musste. Fazit davon: Es war wirklich, wirklich schwer. Es war das typische Problem, das ich ganz oft habe, wenn ich Menschen zeichne und zwar sie so festzuhalten, dass ich das auf dem Papier habe, was ich vorher im Kopf hatte. Ein Bild oder ein Foto zeigt ja nicht mehr als einen winzigen Augenblick. Ein winziger, festgehaltener Augenblick. Und in einem Bild etwas zu übermitteln ist wirklich nicht gerade… ja.. easy. Außerdem habe ich mit dieser Zeichnung eine neue Technik ausprobiert, womit ich eigentlich ganz zufrieden bin. Ist zwar noch viel aufwendiger als vorher, aber es sieht auch besser aus. Hoffe ich zumindest.

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ChristianUlmenPortraitfinished

Das Schwierigste an dem ganzen Portrait waren diesmal tatsächlich die Augen. Ich hab unendlich lange gebraucht bis ich einigermaßen glücklich mit dem Ergebnis war.
Wenn ich jemanden zeichne, zeichne ich als erstes die Augen. Egal ob digital oder mit Bleistift, Buntstift, Kreide oder was auch immer. Wenn die Augen erst mal stehen, kann man eigentlich nicht mehr so viel verkehrt machen. Wenn zum Beispiel die Haare super sind und man verkackt dann die Augen… Ja, dann kann man sich quasi vom ganzen Bild verabschieden. Auch wenn ich nicht viel von meiner Kunstlehrerin gelernt habe, ein Satz stimmt doch und ist ganz wichtig wenn man Portraits oder allgemein Menschen oder Lebewesen zeichnet: Wenn man sich ein Foto anguckt, guckt man immer zuerst auf die Augen. Auch wenn ich solche Sprüche wie „Die Augen sind der Spiegel zur Seele“ eigentlich ein bisschen, eigentlich sogar sehr unnötig finde, stimmt es in diesem Fall schon irgendwie. Die Augen machen so viel aus. Bei jedem sind sie anders. Einzigartig. Sie sind das Zentrum im Gesicht eines Menschen und können so viel sagen. Oder eben auch nichts. Wenn man es verbocken sollte (was mir durchaus des öfteren passiert).

Aber gut, okay. Die Augen sind nicht das einzige Hindernis, das es zu überwinden gilt, wenn ich zeichne. Meistens bin ich selbst das größte Problem. Ich bin beim Zeichnen einfach unglaublich perfektionistisch. So sehr, dass es mich manchmal schon selbst nervt und ich aufpassen muss, dass ich mir durch das ewige Verbessern nicht mehr kaputt mache, als besser. Bei einem Bild zählt letztendlich der Gesamteindruck. „Das Ganze“. Wenn man wirklich jedes kleinste Detail akribisch genau gezeichnet hat, aber das ganze am Ende nicht zusammen passt, bringt einem das auch nichts. Manchmal muss man einfach loslassen vom Perfekten und vielleicht sogar einen Schritt aufs Improvisieren zugehen, einfach um dem Gesamtausdruck von jemanden gerecht zu werden.
Aber alles in allem hat es wirklich mal wieder Spaß gemacht dieses Bild zu zeichnen. Ich will mich jetzt ja nicht nur beschweren und in Selbstmitleid darüber schwelgen, wie sehr ich unter meinem Hobby leide :D

Nochmal ein paar Worte zu dem Menschen auf dieser Zeichnung, vielleicht?
Meine Mum zum Beispiel fragte mich warum ich ausgerechnet Christian Ulmen gezeichnet hab.
Ja, gute Frage. Eine direkte Antwort hab ich darauf mal wieder gar nicht. Ich finde es immer schwer zu erklären warum ich ausgerechnet diese Person zeichne. Es ist einfach so eine Art…ja… „Eingebung“ die man plötzlich hat. Entweder ich hab Bock jemanden zu zeichnen oder eben nicht.
Nachdem ich nach „Stromberg“ nichts mehr zu gucken hatte, fiel mir Dr.Psycho in die Hände. So bin ich mal wieder über Christian Ulmen gestolpert, der mir schon des öfteren über den Bildschirm gelaufen ist und mich immer sehr gut unterhalten hat und deshalb dafür mal irgendwie gewürdigt werden musste.
Und nächstes Mal zeichne ich dann Uwe Wöllner.
Das wäre, wenn ich mal so drüber nachdenke, vielleicht gar nicht so uninteressant. Wäre auf jeden Fall mal was anderes.
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So jetzt aber wirklich nochmal kurz zu dem Grund warum ich momentan einfach nicht dazu komme Texte für diesen Blog zu verfassen. Ich schreibe momentan sehr viel an der Geschichte, die ich hier ja eigentlich schon längst kapitelweise veröffentlichen wollte. Aber irgendwie dauert das doch länger als ich gedacht habe. Jedes Mal wenn ich wieder drüber lese fällt mir irgendwas neues ein, was man doch noch einbauen könnte. Ich will auch nicht so´n halben Kram raushauen (Ja, ja…Perfektionismus lässt grüßen) und deshalb brauch das Ganze noch ein bisschen.

Hier ist Platz für eure Gedanken: